Von St. Leonhard zur Braunschweiger Hütte (Tag 7)

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Da der gestrige Wanderweg vom Wiesenhof nach St. Leonhard anstregend genug war, wollen unsere Zweibeiner es heute gemütlich angehen lassen. So jedenfalls der Plan…

Also hielten sich unsere Mädels ungewöhnlich lange am Frühstücksbuffet auf, und erst um 9 Uhr verließen wir unsere Pension mit vollgepackten Rucksäcken.  Die insgesamt 5,4 Kilogramm nachgeliefertes Hundetrockenfutter wollen schließlich transportiert werden. Da kriegen wir wieder ordentlich was aufgehuckt, nachdem wir in den letzten Tagen unsere Fracht so schön leicht gefuttert hatten..
Nach einer kleinen Pinkelrunde steuerten unsere Missesses die nächste Bushaltestelle an. Soso. Heute mal auf die bequeme Tour?! Uns sollte es recht sein.

Hund Bushaltestelle

Déjà vu: Wir warten auf den Bus

Dafür ließen wir uns auch brav diese dusseligen Maulkörbe aufziehen und erhielten prompt ein einwandfreies OK vom Busfahrer.

Hund Bus

Merke: Wer Maulkorb trägt, darf den Popo auch auf fremden Füßen ablegen… ;-)

Im Bus saßen natürlich auch andere Wanderer und großes Thema war der für die Nacht angesagte Schneefall ab 2000 Höhenmeter. Manche Wanderer wollten deshalb nicht auf der Braunschweiger Hütte übernachten (wie es unsere Fräuleins geplant hatten), sondern lieber gleich weiter übers Joch nach Vent oder Sölden hinunter. Unsere Tourenleitung wurde deutlich unruhig. Einen Extratag  in der Hütte aufgrund des Schnees wollten sie eigentlich nicht riskieren, denn unseretwegen hatten sie die weiteren Unterkünfte bereits vorreserviert, was bedeutete, dass wir zumindest in Sölden einen Tag früher eintreffen würden als gebucht, und es keineswegs sicher war, ob das „Hundezimmer“ dann auch frei sein würde. (Ja, wir Vierbeiner sind nämlich nicht überall willkommen. Gibt wohl einige Fellkumpel, deren Zweibeiner durch ziemlich schlechte Manieren auffallen. 😉 Unsere Pfoten nicht sauber machen, bevor sie eine Hütte oder eine Pension betreten, oder mit uns in einem Bett schlafen wollen.)

Also überlegten die Missesses, an der Braunschweiger Hütte nur eine kurze Rast einzulegen und dann nach Vent (Sölden) weiter zu gehen. So viel zu dem ursprünglichen Plan, einen gemütlichen Tag einzulegen…

In Mittelberg angekommen, war es bereits kurz vor 10 Uhr, und der Aufstieg zur Hütte  mit drei Stunden angegeben. Tja, da hatten wir es dann auf einmal wieder eilig, denn niemand wusste so genau, wieviel Zeit wir insgesamt für den Weg über die Hütte hinunter nach Sölden benötigen würden.

Im Gegensatz zu gestern, hatte Fräulein H heute nichts zu meckern. Der Pfad war super markiert und breit ausgetreten und sogar an vielen Stellen seilversichert (was aus Sicht unserer Zweibeins noch nicht mal unbedingt nötig gewesen wäre). Und ordentlich was los. Viele Wanderer sind mit uns unterwegs oder kommen uns entgegen. Wir waren also offensichtlich zurück auf dem E5. Ob es nun an den vielen freundlichen Mitwanderern lag oder daran, dass wir gut geschlafen hatten, wir hatten auf jeden Fall ordentlich Spaß am Laufen. Und unsere Leinenhalterinnen waren begeistert. Faszinierend, welchen Unterschied ein gut ausgelegter Pfad macht!

Bergwandern mit Hund

Viele Zweibeins mussten „unbedingt“ Fotos von uns machen. Weil wir so schön sind… und wegen unserer Ausrüstung, also den schicken Schuhen und den Rucksäcken. Wir sind halt V.I.D. – Very Important Dogs. Und wir können eben alles tragen.. 😉

Allerdings konnten wir uns nicht endlos feiern lassen, denn die Mädels hatten ja einen neuen Plan. Also auf, marsch-marsch. Wir gewannen rasch an Höhe, der erste Gletscherblick auf den Rettenbachferner allerdings ließ die Zweibeins dann doch mal innehalten und die Aussicht bewundern. Bald kam auch die Braunschweiger Hütte in Sicht, doch gerade der letzte Abschnitt wurde der anstrengendste und zäheste des heutigen Tages.

Gletscherblick

Nach knapp drei Stunden erreichten wir die Hütte. Die Zweibeins mal wieder etwas platt, aber scheinbar superstolz, weil sie „zum ersten Mal die Zeitangabe eingehalten“ hatten. Jedenfalls kam es ihnen so vor.
Was ist Zeit? Der Abstand zwischen Fressen und Fressen, oder?

Der Hüttenwirt bestätigte dann leider den angesagten Schneefall, war aber zuversichtlich, dass dieser uns nicht vom Weiterwandern am nächsten Tag abhalten würde. Also werfen die Missesses mal wieder den Plan um und wir bleiben doch auf der Hütte. Und dank unseres Poweraufstiegs haben wir nun richtig viel Zeit, um uns in unserem süßen kleinen Zweibettzimmer auszuruhen und uns zwischendurch von anderen Gästen bespaßen zu lassen. So muss das!

Berghüttenzimmer

Siesta!

Die Fräuleins H und N genießen derweil Gletscherblick und leckere Käsknödelsuppe, Radler, Almdudler, Nickerchen und abends dann deftiges Bergsteigeressen. Njom, njom, njom…

Beim Berichtschreiben gesellt sich schließlich noch ein äußerst interessierter Mitleser zu uns:

katzenlektor

Gestatten: Mauzel Miauch Miezinschky, kritische Literaturkritikerin

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir hier auf 2750 Metern  morgen früh nicht eingeschneit sind…

Bis morgen! :-)

Unsere heutige Strecke (wenn wir alles gelaufen wären.. 😉 ):
st leonhard - braunschweiger hütte E5
st leonhard - braunschweiger hütte E5 b

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